Rumänien 2001
Auch in diesem Jahr war wieder Überzeugungsarbeit angesagt. Jarka nahm eher die erschreckenden Gerüchte über Rumänien wahr als meine Argumente über die Gastfreundschaft der südlichen Nationen. Mit dreitägiger Verspätung durch den Bau meiner neuen Maschine machten wir uns schließlich auf den Weg: von Přimda über Österreich und weniger interessant in Ungarn ins südliche Banat, wo wir eines der tschechischen Dörfer besuchen wollten.
Schon am nächsten Tag nach dem Überqueren der rumänischen Grenze begann mich meine liebe Hälfte von einer baldigen Rückkehr in zivilisierte Länder zu überzeugen. Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht nachgegeben habe. Glücklicherweise stellten sich die Gerüchte über die schrecklichen Nachkommen des Grafen Vlad Tepeš, genannt Stabber alias Dracula, als völlig sonderbar heraus, und wir konnten auch mit Rudeln wilder Hunde fertig werden.
Nach mehreren Anfragen kamen wir am vierten Tag unseres Aufenthaltes in diesem wunderschönen Land im größten tschechischen Dorf Gárník an, als uns ein Hinterraddefekt meines Rosses stoppte und wir die Nacht mitten in endlosen Eichenwäldern voll verbringen mussten von Wildtieren und noch seltsameren unbekannten Geräuschen. Wir kamen kurz nach Mittag im Dorf an, durstig und verstaubt, und fragten den ersten Menschen, den wir trafen, nach der Kneipe. Ein achtjähriges Mädchen antwortete in schönem, herzlichem Tschechisch: "To pojedete pořád dólu, my tam říkáme u svatýho Jána, tam zahnete doprava a tam je hospoda".
Also schlugen wir das Lager beim örtlichen Aufguss auf und verbrachten den ganzen Nachmittag in angenehmer Gesellschaft der Passanten. Wir haben mit dem Großvater von Großvater Švajner gesungen und abends auf dem Ernteball getanzt..
Die Fahrt durch das Donautal war nicht mehr so urkomisch – die Donau ist durch den Krieg in Jugoslawien ein toter Fluss – Militärpatrouillen, keine Schifffahrt, kein Baden, baufällige unfertige Freizeiteinrichtungen und fehlende Arbeitsmöglichkeiten. Daher bogen wir nach ca. 80 km recht gerne in Richtung Berge ab. Wir haben dieses Jahr viele Hügel genossen.
Mit voller Beladung überquerten wir im Sattel unserer Fahrräder den Urdele-Pass auf 2141 m ü. Schon auf besserer Straße, aber bei etwas stärkerem Verkehr passierten wir einen Bergtunnel vor Lacul Balea (2030 m) in Făgăraș, dann die Pässe Rotunda (1260 m ü. M., wieder durch Felsen) und Prislop (1490 m .). m.ü.M.) im Rodna-Gebirge und viele, viele mehr.
Obwohl unsere Sprachkenntnisse in Rumänisch sehr schlecht waren, wurden unsere Bemühungen, das Leben der Menschen in Rumänien kennenzulernen, mehr als erfüllt.
Wir waren zum Beispiel zu einem Picknick einer verzweigten rumänischen Familie in Făgăraș eingeladen (Jarka lernte dort am Feuer ein rumänisches Rad zu tanzen). Nachdem wir bei Fagraš und Jarka furchtbar durchnässt wurden, landete sie nach einem Moment der Unachtsamkeit vom Rad direkt auf dem Kopf, glücklicherweise mit einem geschützten Helm (Helm hielt nicht, Kopf hielt), wir versuchten, in einem Dorf zu bleiben." hotel" einmal (und zum letzten Mal).
Im Rodna-Gebirge übernachteten wir in unmittelbarer Nähe einer Zigeunergruppe von Pilzsammlern, die uns an einen Tisch einluden, obwohl sie uns nur ein Sitzkissen anbieten konnten. Es gab viele interessante Begegnungen: Zu den interessantesten gehören neben den oben genannten auch Lothar Schnugenak, ein deutscher Ethnologe rumänischer Herkunft und sein Freund, ein Kameramann, der eine Reise in viele wirklich attraktive Gegenden Siebenbürgens und Maramures empfahl, oder die Engländerin Lucy, die nach einem Monat Englischunterricht aufbrach, um die Schönheiten Rumäniens auf eigene Faust mit einem gemieteten Pferd und einem Zweirad zu entdecken.
Wir haben auch etwas gelernt: nicht nur Rumänisch zu begrüßen, sondern auch höflich Wasser zu sagen und sich zu bedanken, wir wissen bereits, wie man Hunde, die arme Radfahrer jagen, loswird (einfach anhalten). Ich halte es für extrem wichtig, dass das, was wir schon lange wussten, aber nicht genug erkannten - dass wir nicht alle die gleichen Chancen auf eine bessere Ausbildung haben, nicht jeder Schuhe und warme Kleidung für den Winter kaufen kann, der unbedingt braucht, oder eben satt. Also nicht nur für schöne Natur. aber auch für dieses Wissen und für die Gastfreundschaft der Einheimischen hat sich unsere 2800 km lange Reise von Přimda nach Košice über Rumänien gelohnt.
Übersetzt von Google